„Ich versteh‘ das nicht!“ oder „Die ganze Seite mĂŒssen wir lesen?“ So und anders drĂŒcken SchĂŒlerInnen der 2. und 3. Klasse oft ihr Unbehagen beim Lesen im Geschichte-Unterricht aus.

Das Leseverstehen macht dieser Altersgruppe tatsÀchlich mehr Probleme als Vergleichsgruppen noch vor 5-10 Jahren.Trotzdem ist das TextverstÀndnis im Geschichteunterricht, neben anderen Methoden des Lernens und Wissenserwerbs, wichtig.

Fachkompetenz im Bereich „Geschichteund Sozialkunde/Politische Bildung ist daher verbunden mit der Frage:

Wie mache ich das Lesen fĂŒr meine SchĂŒlerInnen verstĂ€ndlicher, leichter, lustvoller?

Mit folgenden einfachen Schritten fanden SchĂŒlerInnen der 2a in diesem Schuljahr einen anderen Zugang bzw, Umgang mit geschichtlichen Texten:

Stilles Lesen

Schritt 1: LeseatmosphĂ€re schaffen. Eine ruhige, konzentrierte AtmosphĂ€re gemeinsam mit SchĂŒlerInnen herstellen. Dazu gehört: Unnötiges vom Pult rĂ€umen, dafĂŒr nach Bedarf ein GetrĂ€nk bereitstellen. In den warmen Jahreszeiten Fenster öffnen, sich bequem hinsetzen und auch den Leseplatz wĂ€hlen können SchĂŒlerInnen beginnen sehr bald die Stille zu genießen und tratschen auch bei freier Platzwahl nicht.

Schritt 2: Das Wörterbuch dabeihaben und Wörter nachschlagen. Ist ein Begriff dennoch unerklÀrbar, herausschreiben, spÀter im Plenum erfragen.

Stilles Lesen dauerte meist nicht lÀnger als 15 Minuten.

Schritt 3: Im Anschluss daran bzw. begleitend wurden entweder Fragen zum Text ausgefĂŒllt, kurz darĂŒber mĂŒndlich im Plenum referiert oder einem/r Sitznachbar/in zusammenfassend der Inhalt des Lesetextes erzĂ€hlt oder ein kleines Interview in Partnerarbeit ĂŒber den Text gemacht.

Materialien: Geschichtebuch, individuelle SachbĂŒcher, im Internet Wikipedia-Artikel. Letztere wĂ€hlen SchĂŒlerInnen gerne fĂŒr Zusatzleistungen aus. Dabei sind diese Texte nicht leicht verstĂ€ndlich fĂŒr sie. Am Beispiel ‚Akropolis‘ und ‚Homer‘ versuchten wir gemeinsam ein Herangehen an diese Art von Text.

Gemeinsames Lesen:

Schritt 1: Bestimmen des Lesepensums und dessen Strukturierung. (ZeilenzĂ€hlung an den Rand des Textes , jede 5. Zeile wird gezĂ€hlt). Bei schwierigeren Passagen mit langen SĂ€tzen markieren des Satzendes. So arbeiten sich SchĂŒlerInnen ‚in den Text hinein‘, bzw. nehmen ihn an.

Schritt 2: Ein/e SchĂŒlerIn stellt zu jedem dieser lĂ€ngeren SĂ€tze eine Frage an die Klasse. Dabei ergibt sich eine KlĂ€rung von unverstĂ€ndlichen Wörtern. Mit diesen kann man auch ein Klassenlexikon erstellen, dabei werden die EintrĂ€ge von einem/r stĂŒndlich wechselnden ProtokollfĂŒhrerIn festgehalten.

Text: Eva Hafner